Rechtsanwalt Dr. B. Weiner

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DIE ZEIT, 16.11.2006

 

Gequält, begafft,vergessen

Opfer von Entführung und Gewalt als einsame Randfiguren ihrer Gerichtsprozesse – das ist vorbei. Heute will ein Millionenpublikum die Opfer-Story, in allen schaurigen Details.

 

Wer einem Verbrechen zum Opfer fällt, wird mit eiserner Faust aus dem Alltag gerissen. Das Unfassbare bricht ein in die Normalität des Einzelnen. Die Menschen um ihn herum gehen nach einer Schrecksekunde weiter ihren Geschäften nach, das Verbrechensopfer bleibt – wenn es überlebt hat – beschädigt zurück. Meist trifft es ganz unerwartet einen Arglosen. Einen wie Bernhard Weiner.

 

Weiner war Kriminalbeamter, bis zum 16. Januar 1992. Dass er an diesem Tag mit dem Leben davonkam, feiert er seither wie einen zusätzlichen Geburtstag. Es war ein kalter Winterabend, als Weiner mit einem Kollegen einen kleinen Betrüger verhaften sollte. Der vorbestrafte Mann hatte haufenweise Toaster bestellt, aber nicht bezahlt, keine große Sache also. Er öffnete in Unterhosen, in der Wohnung seine junge Frau mit dem krähenden Baby. Er schimpfte ein bisschen, setzte sich aber anstandslos in den Fond des Polizeiwagens. Weiner ersparte ihm die Handschellen. Ein harmloser Ganove – was ist von dem schon Böses zu erwarten? So dachte Weiner – als ihm eine kalte Pistole an den Kopf gehalten wurde. »Für euch ist die Fahrt zu Ende«, sprach es von hinten.

 

Was denkt man in so einem Moment? »Oh weh, das gibt dienstlichen Ärger«, sei ihm durch den Kopf gegangen, erinnert sich Weiner. Dann sei er blitzschnell durch die Vordersitze zur Rückbank gehechtet. In dem Moment eröffnete der Mann das Feuer.

 

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